Die Geschichte der Insel Pianosa
Zahlreiche fossile Überreste von Bären, Hirschen und Pferden, die auf der Insel Pianosa gefunden wurden, bestätigen, dass die Insel während des Känozoikum zum Festland gehörte. Schon seit dem Paleolitikum bewohnt, blieben wichtige Spuren prähistorischen Lebens und aus späterer Zeit römische Ruinen erhalten.
Die unberührte Felsenlandschaft der Insel Pianosa besitzt ein durch menschliches Zutun wesentlich verändertes Hinterland. Von den ursprünglichen wilden Wäldern und uralten Bäumen, Steineichen und Eichen, blieb nur wenig unberührt, denn die verschiedenen Kulturen haben durch den Getreideanbau indes Steppen hinterlassen, von steinernen Mauern umgeben. Sie zeugen von Landwirtschaft und Viehzucht, sowie der ehemaligen Nutzung der Insel als Strafkolonie.
Die letzten 150 Jahre Geschichte Pianosas sind geprägt von der Nutzung als Gefängnis. Pianosa ist, seit 1998 das Gefängnis geschlossen wurde, weitgehend unbewohnt, denn gemeinsam mit den Gefangenen wichen auch die Wachen, ihre Familien und die wenigen Zivilisten, die dort lebten. Die imposante Mauer, die hinter der Cala Giovanna steht, der sichelförmigen einzigen Sandbank der Insel, die einen Ausblick auf ein Meer von fantastischen Farben bietet, wurde im Auftrag von General Dalla Chiesa in den Jahren aus Blei errichtet, als in dem Supergefängnis in Pianosa Gangster und Terroristen untergebracht waren.
Pianosa, wurde bereits in der Altsteinzeit und später von den Römern bewohnt. Augustus schenkte die Insel seinem Neffen Marcus Julius Agrippa Postumus, der später getötet wurde. Im Mittelalter gehörte Pianosa zu Pisa, dann zu Genua und dann den Appiani, die sie 1399 beschlagnahmt und erneut besiedelt hatten. 1553 besetzten die Piraten Dragut und Kara Mustafa die Insel und nahmen ihre Bewohner gefangen. Danach blieb sie mehrere Jahre unbewohnt, bis der 1635 herrschende Großherzog zurückkehrte und sie mittels der Errichtung einer landwirtschaftlichen Kolonie wieder besiedeln liess, die im Jahr 1856 zur Strafkolonie wurde und deren Nutzung im Jahr 1865 von der italienischen Regierung bestätigt wurde.
Die Katakomben
Pianosa beherbergt zwar einige paläolithische Höhlen in Punta Secca und Cala Giovanna, sie zeugen von der Anwesenheit des Menschen bis 18'000 Jahre vor unserer Zeit, aber sein archäologischer Schatz besteht vorwiegend aus den Katakomben, die Zeichen der frühen christlichen Zivilisation sind. Sie bilden einen monumentalen Komplex, der auf das 3. - 4. Jh. v. Chr. zurückgeht, als Christen der kaiserlichen Verfolgung zum Opfer fielen und als Gefangene zur Arbeit in den Tuffstein-Steinbrüchen auf der Insel verurteilt wurden.
Die römische Villa von Agrippa in Pianosa
Die wunderschöne Cala Giovanna führt zu den einzigen römischen Überbleibseln der Insel, zu den Bädern und zu der Villa di Agrippa, der wegen Verdachts feindseliger Einstellung gegenüber der herrschenden Dynastie von seinem Onkel Kaiser Augustus ins Herz des toskanischen Archipels verbannt und später getötet wurde, um dem bevorzugten Tiberio den Thron zu überlassen. Die Thermen di Agrippa waren vor kurzem Gegenstand einer umfassenden archäologischen Untersuchung in der Toskana, die im Zuge derer Restaurierung durchgeführt wurde, sie sind heute durch öffentliche Führungen zugänglich.
Forte Teglia von Napoleon
Auf dem Kap, dem Promontorio della Teglia, liegt mit Blick auf den als bewundernswert schön geltenden Hafen das auf Napoleons Willen hin erbaute Forte Teglia, das er im Jahr 1814 zweimal besucht hatte. Es ragt über den Dorfplatz des 19. Jahrhunderts mit seiner Gefängniszentrale und den Häusern der ehemaligen Mitarbeiter. Der Kaiser war damals verantwortlich für die Mehrheit der Bauwerke von Pianosa, deren Dekor von kulturellem Ekklektizismus zeugt und bei dem sich mittelalterliche Elemente und Renaissance-Geschmack mischen.
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